Freitag, 19. Juni 2015

Tag 2 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat



Gestern Abend, bevor ich mein Fasten brach fragte mich Meneer van Duin :" Zu wem betest Du jetzt eigentlich? Zu Allah oder deinem Gott?" Gute Frage. Ich glaube, dass es nur einen Gott gibt, der mehrere Namen hat.
 
An Gott glaube ich so lange ich denken kann. Ich kann mich nicht daran erinnern, nicht an ihn zu glauben. Für mich besteht er wie der Wind der um mich ist. Ich will gar nicht ohne Gott, zu dem ich bete und mit himmlischer Vater anspreche. Dem ich Gedanken, Gefühle, Trauer, Glück, Ärger und noch so manch anderes anvertrauen kann und der mir Antwort gibt. Ja, ich glaube, dass Gott antwortet meistens nicht sofort, aber doch. Er hat nie aufgehört zu antworten.  Ich glaube, dass er mich/uns liebt, wie ein Vater seine Kinder liebt. Das Er möchte, dass wir mit ihm eine enge Verbindung halten. Gott spricht durch den Heiligen Geist, der das dritte Mitglied der Gottheit ist. Und diese Antwort kann für jeden anders sein. Oft ein flüstern, eine sanfte Stimme tief in mir drinnen, die wahrgenommen wird, wenn ich ganz bei mir bin und manchmal ein gewaltiger Donner, der mich zucken lässt. Gott drängt sich nicht auf, Gott will gesucht werden. Entscheidungsfreiheit ist es was er uns gegeben hat und seinen Sohn Jesus Christus. Dessen Beispiel ich folgen will, mein Leben lang.
 
Ich habe gestern Abend so genossen, die Linsensuppe war ein Traum, danach Kirschen, ein wenig Mango, türkischer Honig und guten Tee. Aber vor allem Wasser. Danach war ich angenehm voll und habe herrlich geschlafen.

Heute morgen bin ich mit dem Gedanken aufgewacht, ich faste! Ich faste wirklich!

Mein Tag fühlt sich ganz anders an, obwohl um mich Essen ist brauche ich nichts. Komisch, hätte ich mir nicht gedacht, ob das wohl so anhält?

Meine liebe blaue Kopftuchträgerin, mit einem wunderschönen Namen aus Tausendundeiner Nacht, ist mir heute Rede und Antwort gestanden. Ich tauche ein in eine ganz andere Welt und sehe so viele Parallelen zu meinem christlichen Glauben. Selten habe ich es erlebt, dass zwei Menschen verschiedener religiöser Überzeugung  so wertschätzend miteinander umgehen können und Gleichheiten sehen und beleuchten.

Am Abend hat sie mich mit einer marokkanischen Suppe beglückt. Die duftet so nach Orient ich bin schon ganz gespannt wie sie schmeckt. Ich werde dieses nächtliche Essen genießen und mein Fasten brechen.

Es ist Zeit die Sichel des Mondes ist zu sehen,  A.-Alexandra
 
 

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