Donnerstag, 18. Juni 2015

Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Die rote Linsensuppe köchelt am Herd, es duftet. Mit dem Duft merke ich, dass ich Hunger habe. Die Sonne ist bald untergegangen. Das Glas Wasser und eine Dattel liegen bereit um das Fasten zu brechen. Mein erster Ramadan, mein erster Fastentag. Ich als Christin im Ramadan, einfach bizarr?
 
Heute morgen bevor die Sonne aufging, trank ich noch eine Tasse Tee, sprach mein persönliches Gebet und glitt schlafend in die muslimischen Fastenmonat Ramadan. Der 9. Monat eines Jahres im islamischen Mondkalender .
 
Vor 20 Jahren habe ich den Ramadan von Außen beobachtet. Meine muslimischen Freunde in Paris haben einen ganzen Monat lang gefastet. Einer arbeitete in einer Galerie bei Les Halles und ich traute mich zu Mittag in meiner Pause nicht mit meinem Baguette kurz mal Hallo zu sagen. Ich wollte ihn nicht stören in seinem Fasten und ihn auch nicht einen "Gusta" machen, denn er hatte ja durchzuhalten, bis die Sonne untergegangen ist.
 
Mit Bewunderung habe ich meinen Freundeskreis beobachtet wie sie sich an ihre Wahrheiten und Gebote hielten und dachte, "Das kann ich nicht!".
 
Heute 20 Jahre später will ich es ausprobieren. Ich will wissen, was es mit mir tut, mit meinem Glauben an Gott, ob ich mich ihm näher fühle?
 
Als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, faste ich am ersten Sonntag im Monat. Trinke und Esse nicht lasse 2 Hauptmahlzeiten aus. Beginne und Ende mit einem Gebet und vertiefe mich ins Schriftenstudium.
 
Die gläubigen Muslime fasten 30 Tage lang, ob ich das auch kann?
 
Heute habe ich geschafft. Ich freue mich auf meine einfache Suppe und die anderen Leckereien die ich vorbereitet habe.
 
Zuerst ein Glas Wasser und eine Dattel, mein persönliches Abenteuer beginnt, A.-Alexandra

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