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Sonntag, 28. Mai 2017

...und zum 3ten mal Ramadan - Tag 2


Als ich gestern um 21:47 mit einem Glas Wasser und einer Dattel meinen ersten Tag des Fastens beendete, hab' ich mich äußerst gut gefühlt.

Der Tag war lang gewesen, die Sonne warm und es gab einiges zu tun. Ich war noch müde von der Hochzeit am Vortag und hatte den ganzen Tag keinen Hunger, zum Glück! Diese Tage werden auch noch kommen, die Tage wo ich mir den Sonnenuntergang herbei sehne. Hier in den Niederlanden geht die Sonne im Vergleich zu Österreich 1 Stunde später unter.

Meneer van Duin hat gestern ganz lieb Pizza als Abendessen bestellt mit dem Satz: "Then you don't have to eat too!" Somit konnte ich den ersten Tag ganz durchfasten und das fühlt sich so gut an. Gemeinsam kauften wir in einem marokkanischen Laden herrliche Lebensmittel ein, damit mein Fastenbrechen ein Genuss wird.

Danach besuchten wir ganz kurz eine liebe muslimische Freundin, die mich vor zwei Jahren zum ersten Mal mit in die Moschee genommen hat. Sie hat vor zwei Wochen ihr viertes Kind entbunden. Ein entzückender kleiner Junge und noch so winzig.

Heute, als ich das Abendessen vorbereitete und es nur so gut duftete nach einigen leckeren Sachen, bemerke ich doch ein kleines Loch in meinem Magen. "Noch wenige Stunden!" sagte ich mir.

Ich dachte heute an meine Zahnärztin, die ich in den letzten Jahren in mein Herz geschlossen habe. Am Freitag morgen, als ich meinen Mundschutz ablegen konnte und die Prothese platziert wurde, hat sie mir erzählte das sie schon seit einigen Jahren nicht fastet und mich bewundert, dass ich als Christin faste. Ganz spontan sagte ich zu ihr: "Dann faste ich für uns Beide!" "Für was soll ich für Dich fasten?" fragte ich sie,"Für meine Gesundheit!" war ihre Antwort. "Für Deine und meine!" sagte ich und sie sagte "Allah wird Dich segnen!"

Im Moment habe ich keine Schmerzen, und das ist schon ein großer Segen!

Samstag, 27. Mai 2017

...und zum 3ten mal Ramadan


Ich freue mich! 

Ich freue mich sogar sehr!

Als Nicht-Muslimin faste ich zum dritten mal den Ramadan!

Heute ist der erste Tag und ich habe mich die letzten Tage darauf vorbereitet. 2015 habe ich zum ersten Mal den Ramadan erlebt und jeden Tag darüber geschrieben. 2016 habe ich zum zweiten mal den kompletten Fastenmonat gefastet und diesmal wird es ein wenig anders.

Als Christin finde ich es eine ganz besondere Zeit, mich dem Fasten zu widmen, obwohl wir natürlich die Fastenzeit vor Ostern haben. Da, fühle ich aber nie so eine Zusammengehörigkeit. Ich kenne niemanden der diese Fastenzeit ernst nimmt und wirklich fastet.

Beim Ramadan ist das ganz anders. Meine muslimischen Freundinnen fasten, die Belegschaft meines türkischen Ladens, wo ich mein Obst, Gemüse und Brot hole (weil es plastikfrei verpackt ist und so lecker schmeckt), meine Zahnärztin, die ich mehr als mir lieb ist zu Gesicht bekomme und die ich sehr im mein herz geschlossen habe und der "neue" Friseur meiner Jungs und so viele Menschen auf der Welt die ich nicht kenne. Es gibt ein besonderes Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Als ich diese Nacht mein Gebet gesprochen habe, um das Fasten des Ramadans zu beginnen, war der Entschluss es durchzuziehen so stark in mir zu spüren. Natürlich wird es wieder schwer, es ist nämlich sehr schwer und ich habe großen Respekt vor dieser besonderen Fastenzeit.

Mein lieber Meneer van Duin, hat nicht dieses Feuer in sich, wenn es über Glauben, Religion und Fasten geht. Besonders störend ist für ihn das Familienbild, wenn wir im Fastenmonat zusammen Abendessen und ich esse erst zum Sonnenuntergang. Deshalb wird dieser Ramadan anders und nicht ganz so wie er sein soll und wie ich es die letzten Jahre gemacht habe. Ich werde nämlich nur an den Tagen zum Sonnenuntergang essen, wenn Meneer van Duin auf Reisen ist. Alle anderen Tage, werde ich mit ihm zusammen das Fasten brechen und zu Abendessen.

Ich habe mich mit einer ganz lieben muslimischen Freundin darüber unterhalten und ihr meine Gedanken mitgeteilt. Ihre Reaktion war, "Allah möchte das Mann und Frau sich gut verstehen und da Du keine Muslimin bist, denke ich, wird er Dein Fasten auch so annehmen!" So soll es sein!

Freitag, 10. Juli 2015

Tag 23 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Ich bin noch immer mit meinen Gedanken in der Moschee. Eine meiner Freundinnen, die den Namen einer Tochter Mohammads trägt, der "die Leuchtende“, "Strahlende" bedeutet, hat mich heute zum Mittagsgebet in die Moschee hier in 's-Hertogenbosch mitgenommen.
 
 
Vor 16 Jahren war ich das erste Mal in einer Moschee, in einer ganz besonderen in Jerusalem. Ich habe den Felsendom besucht, der eigentlich nicht Moschee genannt wird sondern Schrein. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Nach der islamischen Tradition soll Mohammed von diesem Felsen aus in den Himmel aufgenommen worden sein und seine Begegnung mit den früheren Propheten des Judentums und Jesus angetreten haben.Vor dem betreten des Domes habe ich mich an öffentlichen Wasserstellen gewaschen.
 
Diesmal habe ich mich Zuhause gewaschen, den nur gewaschen sollte eine Moschee betreten werden. Gesicht, Hände und Arme und zuletzt die Füße. Socken eingesteckt, den es sollen keine nackten Füße gezeigt werden. Sie hat mich in eines ihrer Kopftücher gehüllt. So hab ich mich noch nie gefühlt. Zwar weiß ich wie es ist ein Kopftuch zu tragen, aber nicht auf diese Art und Weise.
 
 
In der Moschee angekommen haben wir unsere Schuhe ausgezogen und auf in eines der Regale gelegt, schnell die Socken an und sind zu den verhüllten Frauen in den Gebetsraum gegangen. Alles sitzt auf einen wunderbar weichem Teppich. (So etwas hätte ich gerne zu Hause). Die Moschee wird mit dem rechten Fuß betreten und mit dem linken Fuß verlässt man sie wieder. Darauf habe ich geachtet. Jede Frau spricht ihre Gebete zu Gott. Die leise über ihre Lippen laufen, dazu werden Handzeichen und verschiedene Verbeugungen in denen sie innehält gemacht. Die die nicht beten tauschen sich noch aus, manchmal leise und andächtig, doch auch laut. (Das kenn' ich nur zu gut)
 
Nach einiger Zeit wurde eine Lesung gehalten natürlich in arabischer Sprache, alles war in der Sprache Mohammads. Dazu wurde unter anderem ein Zeichen gemacht, das Vergebung bedeutet. Die kann ich immer gebrauchen dachte ich.
 
Immer wieder habe ich mir die betenden Frauen angeschaut. Wie mache voll ehrerbiet, andere müde (wahrscheinlich vom Ramadan), manche schienen gelangweilt ihrem Vorbeter, Imam, folgen. Dieser Imam, hatte eine sehr eindringliche, forsche Stimme. Die Art wie er sprach lies bei jeder Endung eines Satzes mit Kraft gepresste Luft seinen Mund verlassen. Wenn ich nicht wüsste, dass er eine Lesung, mit den Gläubigen teilt, hätte ich gesagt, der "schimpft ein bisserl rum".
 
Später haben alle Frauen gemeinsam gebetet. Ich habe alle Zeichen nachgemacht und auch mit meiner verhüllten Stirn den Boden berührt. Noch nie habe ich mich so vor Gott verneigt. Noch nie hat meine Stirn im Gebet den Boden berührt. Kein Wort kam über meine Lippen. Ich war so beeindruckt. Das ich auch später im Auto nicht viel sprach, das Kopftuch ablegte und mich bedankte.
 
Heute Abend sind meine älteste Tochter und ich im Hause "der Strahlenden" zum Essen eingeladen. Sie macht ihrem Namen alle Ehre, den sie strahlt wie die Sonne. A.-Alexandra

Donnerstag, 9. Juli 2015

Tag 22 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Die gestrigen Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und Melone waren herrlich! Natürlich habe ich auch noch einiges anderes gegessen, doch war es zu wenig wie ich heute Früh bemerkte.
 
In den letzten Tage erzählte mir meine Waage immer wieder, dass ich doch abnehme, was mich natürlich freut. Meine Zahnärztin hat mir ein Kompliment betreffend meiner Figur gemacht. Als sie dann noch hörte, sie ist auch Muslimin, das ich den Ramadan faste, war das das Thema während der ganzen Behandlung. Und ja, ich konnte ja nicht viel sagen, doch hörte ich ihr mit Freude zu, denn sie hatte vieles Interessantes zu erzählen.
 
Meine Zahnärztin ist eine ganz moderne Kopftuchlose gebürtige Istanbulerin. Das gute ist, wir können in so manchen Sprachen miteinander reden und sie weiß, dass ich Eitel bin und meine Zähne nicht die beste Qualität haben.
 
Heute habe ich schon vorgekocht. Eine Wintersuppe. Erstens ist mir noch immer kalt, obwohl es schon wärmer geworden ist. Erwtensoep, mag ich sehr, egal ob es Winter ist oder nicht.
 
Freu mich schon auf Morgen, den...... da werde ich die Moschee in unserer Stadt besuchen. A.-Alexandra
 
 

Freitag, 26. Juni 2015

Tag 9 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Heiß war es heute, so richtig schön heiß.
 
Ich liebe es wenn die Sonne scheint und die Hitze meinen Körper von außen erwärmt. Noch nie habe ich Hitze ohne Flüssigkeitszufuhr erlebt. Noch dazu haben wir heute Kleve (Deutschland) mit unseren Gästen besucht, die Stadt besichtigt und kleine Einkäufe gemacht.
 
Bei so 28-30 Grad ist es schwer nicht zu trinken. Nicht nur der Mund wird trocken, sondern auch die Lippen. Als wir dann noch den Turm von der Schwanenburg rauf und runter sind, dann war mir sehr nach Wasser-bitte-ganz-kalt zumute.
 
Eis hätte ich auch gerne gehabt und eine Bratwurst, doch nicht jetzt, jetzt nehme ich meinen persönlichen Ramadan sehr ernst.
 
Somit werde ich jetzt mein Fasten für heute brechen und genießen. Meneer van Duin hat gekocht und da kann ich nur Mhmmm sagen. Der gute Mann hat sich nach 22:00 Uhr noch hingestellt und es für mich aufgewärmt und noch dazu eigens für mich Fleisch mit Paprika angebraten.
 
Auf ein sonniges Morgen, A.-Alexandra